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Abcampen 1997

Campingplatz Rehlingen, Siersburg

Schnell ging der diesjährige Sommer vorbei. Ein Supersommer, was das  Wetter betrifft. Super war auch das Wetter beim diesjährigen Abcampen in Siersburg an der Nied. Nach tagelangem Regen nochmals 3 herrliche Tage bei strahlend blauem Himmel und fast sommerlichen Temperaturen tagsüber. Für das Wetter will unser Vorstand Werner verantwortlich gewesen sein, denn er hätte 3 Kerzen gestiftet. Sagte er jedenfalls.

Für den Platz war unser Touristikleiter Manfred verantwortlich und er hatte einen schönen Platz im nördlichen Saarland ausgesucht. In einem grossen Bogen der Nied präsentiert sich nur wenige Gehminuten vom Ortskern entfernt der gemeindeeigene Campingplatz Siersburg. Wir hatten auf dem zweigeteilten Platz ein riesiges Platzteil mit 118 Stellplätzen fast für uns alleine. Leider war die Beteiligung sehr gering. Nur 9 Einheiten bildeten eine ovale Wagenburg auf der grossen Wiese, umrahmt von altem Baumbestand. Es war ein echter Genuss, nochmals 3 Tage im Freien mit Gleichgesinnten im Kreis zu sitzen.

Nach der obligatorischen Begrüssung am Freitagnachmittag wanderten wir gemütlich über den Hauptplatzteil am Ufer der Nied entlang durch einen Teil der Altstadt zur Siersburg. Ein begehbarer Aussichtsturm und einige Mauerreste zeugen von der vergangenen Pracht der Burg aus dem 11 Jahrhundert. Geblieben ist der schöne Blick von der Burg in das Saartal, sowie das Tal der Nied nebst dem Ort Siersburg. Jetzt wurde auch klar, was die Trommelwirbel und Trompetenstösse bedeuteten, die uns auf dem Anstieg begleiteten. Der einheimische Fussballverein hatte ein Spiel. Fast so ein Lärm wie auf dem “Betze”. Nachdem wir gemütlich auf den Campingplatz zurückgeschlendert waren, hatten wir noch etwas Zeit zum Erholen oder Plausch, um uns dann auf das Abendessen vorzubereiten. Da wir ja nur wenige Einheiten waren, wurde auf den Aufbau des Clubzeltes nebst Grillstelle verzichtet und wir kamen alle in den Genuss, in dem gemütlichen Platzrestaurant bedient zu werden. Ein langer Tisch war für uns gedeckt mit Kerzen usw. Eine reichhaltige kalte Platte und diverse Getränke sorgten für gute Stimmung. Einige Unentwegte fanden sich dann noch an einem Lagerfeuer, mitten in der Wagenburg. Fleissige Sammler hatten schon tagsüber für ausreichend Holz gesorgt.

Der Samstagmorgen begann wieder mit strahlendem Sonnenschein und nach dem Frühstück fuhren wir in eigenen Fahrzeugen zum “Wolfsmenschen”. Auf einen Bus wurde verzichtet, da dies bei so wenigen Personen zu teuer geworden wäre. Dafür gab’s einen Teil der gezahlten Teilnahmegebühr zurück. Nach einer Kreuz- und Querfahrt durch Merzig - viele Strassen waren wegen eines Oktoberfestes gesperrt - erreichten wir das l.2 Hektar grosse Wolfsfreigehege im Merziger Forst. Gemütlich  spazierten wir an Wölfen aus verschiedenen Kontinenten vorbei zum vereinbarten Treffpunkt. Dann kam er, der Wolfsmensch Werner Freund. Ein uriger Typ. Seinen Kopf zierte ein mongolischer Hirtenhut und rauchend wie eine Schmalspurlok erzählte er aus seinem reichhaltigen Leben. Er sagt von sich selbst, er sei halb Wolf, halb Mensch. Nachdem er alle Fragen der Besucher beantwortet hatte, ging

er dann in ein Gehege mit Wölfen. Die Tiere haben ihn im Rudel aufgenommen, er ist der Oberwolf  und steht in der Rangordnung noch über Alphawolf und Alphawölfin. Da uns der Rundwanderweg, der uns wieder zu den Fahrzeugen bringen sollte, nicht geheuer war, gingen wir den gleiche Weg zurück. Seltsam, jetzt war kein einziger Wolf mehr zu sehen. Sie scheinen zu wissen, wann ihr zweibeiniger Wolf in der Nähe ist. Unser Vorstand konnte sich kaum von den Wölfen trennen und trat den Rückweg entlang der Drahtzäune an, steil bergauf. Vielleicht hat er aber für den Iron-Man auf Hawaii trainiert. Zum Zeitpunkt, da diese Zeilen geschrieben werden, ist der Triathlon vorbei. Unter den ersten drei war er jedenfalls nicht.

Gemeinsam fuhren wir dann zum Saarschleifenblick nach Orscholz. Nach dem Abstellen der Fahrzeuge wurde beschlossen, dass die Rückfahrt nicht mehr gemeinsam erfolgen sollte und so konnte jeder seiner persönlichen Neigung ohne jeglichen Zeitdruck nachgehen. Eine Waldgaststätte lud zum Verweilen ein und ein integrierter Märchenpark wartete auf die Kinder. In wenigen Minuten konnte man zum Aussichtspunkt laufen. Ein überwältigender Anblick. Direkt unter uns zog ein  Ausflugsdampfer seine Wellenbahn, um dann hinter einer Biegung zu verschwinden. Weit ging der Blick über einsame Wälder, deren Blätter schon einen Hauch vom kommenden Herbst zeigten, “Indian-Summer” auf saarländisch.

Auf der Rückfahrt lohnte sich der Abstecher nach Mettlach, um zu sehen, was V+B neues an Porzellan auf den Markt gebracht hat. Daheim auf dem Campingplatz sassen wir dann noch gemütlich einige Zeit in geselliger Runde, genossen die Spätnachmittagssonne und warteten auf das Abendessen. Wieder war der grosse Tisch für uns gedeckt. Ein reichhaltiges Menü stillte auch heute den Hunger und man sass noch lange beisammen. Wieder erhellte ein Lagerfeuer den Mittelpunkt der Wagenburg und wieder sassen einige vom harten Kern noch lange um das Feuer, bis  dann die Kälte auch diese in die Betten trieb. Woher Werner das Holz hatte, wird nicht verraten, nur so viel: “Organisieren” ist alles.

Der Sonntagmorgen begann nach eisiger Nacht, die Pkw' s waren vereist, mit diesigem Wetter, das sich dann aber bis zur Mittagszeit bessern sollte. Eine gute Fee namens Steffani war zeitig mit dem Fahrrad in den Ort gefahren und hatte frische Brötchen gebracht. Nach dem Frühstuck ging es dann an den Abbau. Viel war ja nicht zu tun und nach und nach leerte sich der Kral. Ein letztes Händedrücken und Winke-Winke an die noch Gebliebenen und ab nach Hause.

Fazit: Ein schönes Abcampen 1997, das den Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben dürfte und eigentlich mehr Beteiligung verdient hätte.