Das Ancampen 2005 sollte etwas ganz besonderes werden: Der ADAC Mittelrhein hatte zum Internationalen Campingtreffen 2005 nach Saarburg auf den Landal GreenPark eingeladen und, nach den überaus positiven Erfahrungen einiger Clubmitglieder vom vorangegangenen Treffen (2001), sollte diesmal das CCW-Ancampen in internationalem Rahmen stattfinden. Eine gute Idee, wie die Teilnehmer im Anschluss zufrieden feststellen konnten.
Zum neunten Mal fand vom 24. bis 29. März das wohl grösste Campertreffen Deutschlands statt, bereits zum fünften Mal auf dem Warsberg in Saarburg. 440 Einheiten mit rund 1300 Personen, davon etwa 100 Kinder, folgten dem Ruf der Veranstalter. Der älteste Teilnehmer konnte stolz auf 86 Jahre verweisen, der jüngste gerade einmal auf 2 Monate. Aus sieben Nationen kam die illustre Gesellschaft, wobei Pfälzer und Saarländer nicht einmal als eigenständige Nationen gezählt wurden. Täglich wurden 2150 Brötchen geliefert, und alleine zu Mittag an Samstag und Sonntag wurden mehr als 1000 Essenportionen ausgegeben. Stolze Zahlen, die nicht nur die ungeheure organisatorische und logistische Meisterleistung der Veranstalter deutlich machen, sondern auch die grosse Akzeptanz des Gebotenen durch die Teilnehmer.
Geboten wurde einiges: Schon bei der Anreise erhielt jede Einheit eine Tasche, die nicht nur alle notwendigen Unterlagen, wie die Essenbons, enthielt, sondern auch noch ‘ne gute Flasche Wein “zum Einstand”. Die Stellplätze wurden zugewiesen und Platz war, trotz der grossen Zahl an Teilnehmern, wirklich ausreichend für jeden vorhanden. Wir “Pälzer” hatten eine eigene “Terrasse” für uns und somit die Möglichkeit, zumindest ein wenig die Atmosphäre des Club-eigenen Ancampens zu verspüren. Für die Zusammenkünfte der grossen Camperschar hatte der ADAC Mittelrhein ein Festzelt aufstellen lassen, das jedem Dorffest zur Ehre gereicht hätte. Eine grosse Bühne bot Raum für Grusswortsprecher und Musikanten, für die Moderatoren einer grossen Tombola und für Peter Jochen Degen, der die SWR-4 Hörfunksendung “Wir bei Euch” präsentierte mit den Künstlern Bata Illic, Ingrid Peters, Drafi Deutscher und Dirk Schiefen, dem jungen Trompeter. Degen hatte auch noch sein Katastrophen-Orchester mitgebracht, das zwar nicht auf dem Programm stand, aber eine unterhaltsame und willkommene Zugabe war und das vollbesetzte Zelt begeisterte. Dass über die Unterhaltung hinaus das Zelt für die gemeinsamen Essen beste Bedingungen bot, liegt auf der Hand; der Catering-Service machte einen herausragenden Job und servierte in kürzester Zeit, ohne nennenswerte Staubildung, schmackhafte und reichhaltige Essen für alle, die sich dazu angemeldet hatten.
Natürlich wurde beim Campingtreffen in Saarburg nicht nur gegessen, getrunken und geschunkelt, auch Kultur und Sightseeing wurden geboten. Wer wollte, hatte die Wahl zwischen einer - übrigens ganz hervorragend gemachten - Weinprobe bei einem Saarburger Winzer, einer Luxemburg-Rundfahrt mit dem Bus, einer Busfahrt nach Trier mit Stadtführung, oder einer Schiffsrundfahrt auf der Saar mit Kaffee und Kuchen. Für “Fussgänger” ist Saarburg selbst, u.a. wegen des Wasserfalls mitten in der historischen Altstadt, immer einen Besuch wert. Zum grossen Bedauern vieler war die Gondelbahn hinauf auf den Warsberg nicht in Betrieb - der Rückmarsch aus der Stadt zum Campingplatz gestaltete sich daher als zeitraubende und schweisstreibende Angelegenheit.
Bunt wie das Programm präsentierte sich auch das Wetter: von nass-kühl über Regen bis zu strahlendem Sonnenschein - und der Gelegenheit für einen Eisbecher im Freien. Einen Stromausfall gab es auch, wobei allerdings nicht geklärt werden konnte, ob die Organisatoren selbigen als Gag eingeplant hatten. Ach ja, einen Pokal haben wir “Pälzer” auch bekommen, den Pokal des Veranstalters für den Club mit den meistens gefahrenen Kilometer. Und da wir mit siebzehn Einheiten angereist waren, summierten sich die Kilometer aller und bescherten uns den zweiten Platz hinter den Hessen. Da ist jetzt nur ein Problem: der CCW braucht dringend ein Clubhaus mit einer schönen grossen Vitrine - für all die Pokale, die vielleicht noch kommen, spätestens beim nächsten Internationalen Campingtreffen 2009. Eine echte Herausforderung an den Vorstand für das neue Camperjahr. Schau’n mer mal.
Walter Schneider