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Abcampen 2003

Campingplatz Sigmaringen, Sigmaringen/Donau

Am Sonntag, eine Woche vor der offiziellen Abcampveranstaltung, machten wir uns auf den Weg nach Sigmaringen, den Vereinsanhänger am Haken. Wir waren gespannt darauf, ob wir dieses Mal wieder solche Schwierigkeiten haben würden Sigmaringen zu finden wie damals, als wir den Campingplatz auf Eignung für den Verein zum ersten Mal anfuhren. Denn damals gingen die Verfahrer in Reutlingen los und als wir dann doch endlich Sigmaringen auf den gelben Schildern fanden, waren diese prompt durchgestrichen und wir wurden mehrmals umgeleitet. Sigmaringen war wie vernagelt.

Aber oh Wunder, der zweite Anlauf verlief ohne Stress und Verfahrer. Nachdem wir den CCW-Anhänger gleich so platziert hatten, dass er für die Verwendung der Ladung nicht noch einmal rangiert werden musste und der Stromanschluss für die Tiefkühltruhe hergestellt war, machten wir uns am nächsten Tag noch mal auf Achse um noch etwas weiter in südliche Richtung zu fahren. Mittwochs zur Ankunft der K.’s waren wir dann wieder auf dem Platz in Sigmaringen. Leider war der Wind trotz  Sonnenschein von früh bis spät so rauh und kalt, dass man nur die frühen Nachmittagsstunden für Outdoor-Unternehmungen nutzen konnte.

Freitags kam dann mit den H.’s, L.’s und anderen langsam Leben in die Bude. Erste Gespräche drehten sich nur um die Fahrt. Die Neuankömmlinge hatten sich durchweg ordentlich verfahren und auch noch ferienbedingte Staus durchzustehen. Unser Zelt wurde in Sigmaringen nicht gebraucht, weil dort eine Zeltkombination mit offenem Vor- und anschliessenden geschlossenen Zelten verschiedener Grössen vorhanden war.

Am Samstagnachmittag gab es dann die obligatorische Begrüssung mit Kaffee und Kuchen. Abends versorgte uns Wilfried wieder mit einem guten Abendessen und man konnte anschliessend satt und zufrieden zum gemütlichen Teil übergehen. Bei der Begrüssung durch unseren zweiten Vorsitzenden muss H.D. etwas missverstanden haben, denn er war offensichtlich der Meinung, dass die Kiste “Dornfelder”, eine von fünf verschiedenen Sorten Wein, allein für ihn bestimmt sei und noch an diesem Abend vernichtet werden musste. Er hat es nicht ganz geschafft. Kurz vor dem Ziel war er leider gezwungen, das “Lokal” wegen Gleichgewichtsstörungen zu verlassen. Für den kommenden Tag bekam er dann von Dornfelder einen Krankenschein, während die Mehrzahl der inzwischen fast vollzählig eingetroffenen Mitglieder eine Wanderung nach Inzigkofen unternahm. Dort galt es, das “Kanzele”, einen malerischen  Aussichtspunkt und Felsvorsprung, und ein Stück weiter die “Grotten”,  mächtige Felsenhöhlen, zu besichtigen. In einem schönen Restaurant nahe beim Kloster kehrten wir dann ein und traten nach einer kräftigen  Stärkung den Rückweg entlang der Donau an. Eigentlich war für diesen Tag eine Radtour vorgesehen, da es aber morgens neblig und saukalt war, hatten wir umdisponiert.

Dienstags morgens war eine Überraschung fällig. Ein Bauernfrühstück im Zelt war angesagt. Ab 10 Uhr gab es Eier mit Speck, Käse- und Wurstaufschnitt, helle und dunkle Brötchen sowie verschiedene  Marmeladen und Wilfried bereitete jedem die Eier nach Wunsch. Von diesem gemeinsamen, üppigen Frühstück waren alle begeistert und schon war zu hören “...das sollten wir beim nächsten Camp wieder machen".

Mittwochs kam die Deutsche Bundesbahn ins Spiel. Wir wollten nach Beuron fahren um dort das Kloster zu besichtigen. Von der Bahnfahrt am Brombachsee her wussten wir, dass eine Gruppenfahrkarte nicht ganz einfach zu lösen ist und machten uns mit kleiner Besetzung während eines Stadtrundgangs auf zum Bahnhof, um zu üben. Dort fanden wir in der Nähe des Fahrkartenautomaten auch den Hinweis auf verbilligte  Gruppenfahrten, aber am Automaten gab es offensichtlich keine Möglichkeit eine entsprechende Karte zu lösen. Es gab auch einen Infoschalter, der war aber geschlossen. Bei einem nochmaligen Besuch zu anderer Zeit, wurden uns an dem jetzt geöffneten Schalter, 5er-Karten empfohlen, die dort zu bekommen seien. Als wir dann um 13.15 mit der  ganzen Mannschaft anrückten erfuhren wir, dass der Zug 20 Minuten Verspätung hat. Aus den 20 wurden dann 30 Minuten und als wir endlich im Zug sassen, kamen noch einmal 30 Minuten dazu. Endlich, im Beuroner Kloster, erfuhren wir, dass wir für eine Führung um eine Stunde zu spät sind. ....Pech gehabt!... Die Bahn ist auch nicht mehr das, was sie mal war. So blieb uns wenigstens noch die Klosterkirche, die innen sehr ansprechend und mit einer schönen Deckenmalerei ausgestattet war. In einem Restaurant verbrachten wir dann die Zeit bis der nächste Zug zurückfahren sollte. Der war dann tatsächlich auch auf die Minute pünktlich.

Als nächste Unternehmung wurden, nachdem eine Busfahrt sich als zu teuer herausstellte, Fahrgemeinschaften verabredet um an den Bodensee zu fahren. Die Insel Mainau soll auch noch um diese Jahreszeit einen Ausflug wert sein. Am Abfahrtsmorgen gingen dann die Meinungen auseinander, ob man bei dem nicht gerade für einen Aufenthalt im Freien einladenden Wetter zum Bodensee fahren sollte oder nicht. So fuhren denn die Einen nach Überlingen, die Anderen zur Hohenzollernburg und die Dritten j.w.d..

Nachts fiel der erste Schnee und wir staunten morgens nicht schlecht ob der weissen Pracht.

Der letzte Tag vor der Rückreise war für die Besichtigung des Sigmaringer Schlosses, das wir ja täglich in unmittelbarer Nachbarschaft direkt vor Augen hatten, vorgesehen. Dieses teilweise noch bewohnte Schloss, das auch noch in Privatbesitz ist, vom Schlossherrn aber zur Zeit nicht bewohnt wird, war wirklich die Krönung der  Beschaulichkeit. Neben all den wunderbaren Sehenswürdigkeiten bekamen wir auch noch ein Stück deutsch-französische Geschichte bis ca. 1000 n. Ch. mit. Am gleichen Abend klang das Abcampen 2003 mit einem guten Abendessen und ausgelassener Stimmung bis in die späten Abendstunden aus. Schade!

Erich Reichle