Der Winter ist vorbei - obwohl, wenn ich es richtig überlege, war es gar keiner. Jetzt freuen wir uns auf das Ancampen und darauf alle Campingfreunde wieder zu sehen. Wie immer gibt’s nach der langen Pause viel zu erzählen. Wir bringen unseren aus dem langen Winterschlaf aufgeweckten und aufgemöbelten Wohnwagen ein paar Tage vorher auf den Campingplatz Nahemühle, da wir den Club-Hänger noch mitnehmen, wenn wir am Mittwoch zum Ancampen fahren. Volker und Gerald sind schon da, sie haben den Urlaub ein bisschen verlängert, es wird ein Schwätzchen gehalten und dann unser Wohnwagen in die richtige Stellung gebracht.
Am Mittwochnachmittag sind wir dann wieder bei der Ancamprunde. Die Wetteraussichten für Ostern sind hervorragend. Die Wiese, die für die nächsten Tage unser Club-Standplatz ist, liegt direkt an der Nahe und wir stehen alle dicht beieinander. Die kleine Campinggaststätte ist gemütlich und die Wirtin empfängt uns freundlich und zuvorkommend, ja fast herzlich; es verspricht ein angenehmes langes Wochenende zu werden. Nach und nach trudeln auch die anderen Campingfreunde ein, wir sind 19 Einheiten, so viele wie schon lange nicht mehr.
Die Männer bauen als Erstes das Clubzelt auf, schliesslich wollen wir am Abend gemütlich zusammensitzen. Auch wenn das Wetter herrlich ist, am Abend wird es doch zu kühl um im Freien zu sitzen. Zum Abendessen gehen fast alle in die Camping-Gaststätte, hier werden wir bestens versorgt (keiner soll hungern oder dürsten).
Wie immer an Karfreitag beginnt der offizielle Teil mit Kaffee und Kuchen zur Begrüssung. Zum anschliessenden gemeinsamen Essen hat uns unser Koch (Wilfried, mit Helferlein Gerald) wieder fürstlich beköstigt. Der Abend verläuft dann feucht-fröhlich, gemütlich und wird uns sicher in schöner Erinnerung bleiben.
Am Samstagmorgen fahren wir zum Einkaufen, unsere männlichen Küchenfeen wollen uns am Abend mit Idar-Obersteiner Steaks verwöhnen. Auch die Ostergeschenke müssen noch besorgt werden, wir holen alles im nahegelegenen Globus. Nachmittags besuchen wir das Freilichtmuseum Bad Sobernheim, hier haben wir eine Führung. Wir sind alle sehr angetan von den alten Fachwerkgebäuden und Werkstätten, eine alte Kegelbahn mit Gaststätte können wir auch bestaunen, die überlieferten Geschichten, die uns der Erzähler nahe bringt, sind hörenswert.
Den Abend beginnen wir wieder mit dem gemeinsamen Essen im unserem Zelt, niemand soll beim Ancampen Pfunde verlieren, das wäre eine Schande für unseren Club. Danach wird gesungen und gelacht bis in die Nacht, Volker heizt die Stimmung wieder mal an mit seiner "Quetsch".
Der Sonntag fängt erst einmal nicht sonderlich gut an: einige unserer Mitcamper stellen fest, dass in der Nacht ein paar Bierkästen, die unter den Wohnwagen standen, verschwunden sind. Nachdem die Betroffenen bei der Campingplatzchefin Meldung über die vermissten Getränke machten, hat diese sich darum bemüht das Ärgernis aus dem Weg zu räumen. Da sie eine Ahnung hatte, wer die durstigen Selbstbediener
waren, konnte sie dafür sorgen, dass die Getränke teilweise wieder zurück gegeben wurden, und sie sorgte dafür, dass diese Leute den Campingplatz verlassen mussten.
Der Osterhase war auch schon da und hat jedem ein kleines Nest gebracht.
Der Weinbergspaziergang am Vormittag fand grosses Interesse, wir hatten herrliches Wetter und die Aussicht von den Weinbergen über das Nahetal entschädigte für jede Anstrengung bei der Bergaufwanderung. Wir wurden von einem Winzer durch die Landschaft gelotst, bei ihm haben wir uns zum Abschluss zu einer Winzervesper eingefunden, für einen deftigen Imbiss gehen wir ja meilenweit.
Der Nachmittag wird überwiegend auf dem Campingplatz verbracht, bei einem wirklich hochsommerlichen Wetter ist es hier sehr angenehm und zum Faulenzen genau richtig.
Einige Camper bekommen Besuch von Familienangehörigen, so auch Walter und Ute, es kamen Tochter (Irina) und Sohn (Gary) mit Anhang zu einem gemeinsamen Kaffeeklatsch vorbei. Hierzu möchte ich euch eine kleine Begebenheit erzählen, über die wir uns an diesem Tag köstlich amüsiert haben: Gary kam mit Freundin und Hund, ein ganz lieber Golden Retriever. Dieser wollte erst mal die Nachbarn ausschnüffeln und begann damit bei Volker, der Hunde gar nicht gern in seiner Nähe hat. Der Hund sah Volkers Hosen auf dem Wäscheständer hängen und hat sich wohl gedacht, er würde Volker erfreuen, wenn er eine Markierung an diesen Hosen anbringt - was Volker vollkommen aus der Fassung und die Umsitzenden zu einem Lachanfall brachte.
Als alle Besucher wieder abgefahren und wieder Ruhe eingekehrt war, beschliessen wir den Sonntag mit einem gemeinsamen Essen in der Campinggaststätte Nahemücke. Die Wirtin hat für uns ein warmes Büfett zubereitet so, dass auch hier alle zufrieden gestellt wurden.
Die Tage des Ancampens waren wie im Flug vergangen. Die meisten Mitcamper traten am Ostermontag nach und nach die Heimreise an, während wir, die noch hier bleibenden, uns einen schönen Tag machen und diesen mit dem Besuch in einem jugoslawischen Restaurant in Monzingen beschliessen. Einige Campingfreunde verlängerten das Ancampen um ein paar Tage (wie wir) - bei diesen schönen Wetteraussichten lässt es sich hier super leben.
Der Dienstag war der Geburtstag von Ute G., wir liessen es uns natürlich nicht nehmen um diesen Tag gebührend mit ihr zu feiern. Am Abend stellten wir alle Tische zu einer langen Geburtstagstafel zusammen und natürlich gab es ein ordentliches Geburtstagsmahl.
Die Zeit verrinnt viel zu schnell, und so machten auch wir uns ein paar Tage später auf den Heimweg und freuen uns schon auf das nächste Treffen an Fronleichnam in Eberbach mit unseren Clubfreunden.
Liesel Heske