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Ancampen 1995

Camping Municipal des Mouettes, Lauterbourg/Frankreich

Den meisten von uns wird es so ergangen sein, Ende März kreisten die Gedanken immer häufiger ums fahrbare Eigenheim und es wurde allerhöchste Zeit, endlich die noch anstehenden An- und Einbauten, Reinigungsarbeiten und kleinen Reparaturen zu erledigen. So wurde es April und die schier endlose Zeit des Dauerregens, der nassen Kälte, des Stubenhockens und der Langeweile musste jetzt ganz einfach ein Ende  haben, egal wie! Und dafür gibt's ein Zauberwort: ANCAMPEN!

Die Wohnwagen und Mobile waren inzwischen auf Hochglanz gebracht, der letzte Stammtisch (7.4.95) vor dem Ancampen in Lauterbourg wurde genutzt um mitzukriegen wer alles dabei sein wird. Da hörte man Frotzeleien wie zwischen Karl C. und Horst M. Karl: "Ich bin wahrscheinlich schon ein paar Tage früher in Lauterbourg und suche mir den besten Platz aus!" Darauf Horst: "Wenn du keine Ruhe gibst, fahren wir schon morgen!" Und Ehefrau Annemarie nickte bestätigend mit dem Kopf. Es war zu spüren, es war zu hören und es war in den unternehmenslustigen Gesichtern unserer Camper zu sehen: Die neue Saison, sie war endlich da!

So bewegte sich dann in den Tagen vor Ostern die bis dahin grösste Armada des CCW von 28 Gespannen oder Mobilen via Elsass. Die K’s, Sch’s, M’s, P’s und M’s waren zuerst da und sicherten sich die scheinbar besten Plätze. Am Gründonnerstagabend hatten sich schon fast alle eingefunden. Als am Karfreitag die letzten angekommen waren, gab es nach einem kühlen, aber sonnigen Tag, obwohl im Programm nicht vorgesehen, einen willkommenen Schmaus von gegrilltem Fleischkäse mit Kornbrot. Unsere Gäste aus Hessen warteten mit einem kalten Büfett mit  Bismarckheringen, Bratheringsröllchen, eingelegten Gurken und Schmalzbroten auf. Zu all diesen köstlichen Sachen gab's reichlich Bier vom Fass und auch hochprozentige Flüssigkeiten. Bei dieser Gelegenheit konnten die Camper/Innen die inzwischen aufgebaute Vereinszelt-Gestänge-Konstruktion begutachten.

Der Vormittag des Ostersamstages wurde genutzt um in  Lauterbourg Vorräte aufzufrischen und einmal das französische Lebens- und Genussmittelangebot zu beschnuppern. Auch Planen wurden beschafft und über das Zeltgerippe plaziert. So kam schon fast ein richtiges Zelt zustande und wurde am Abend vom Publikum mit Salaten, Worscht, Bier und Woi eingeweiht. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass nachmittags für unsere zahlreich anwesenden Kinder eine von Fam. M. inszenierte  Kinderolympiade stattfand. Gerüchten zu Folge sollen einige Eltern und Erwachsene kaum zu bremsen gewesen sein, mit den Kindern in Wettstreit zu treten. Bei Versuchen, die Kinder sportlich zu übertreffen, soll es sogar zu Verletzten gekommen sein.

Der Ostersonntag begann mit Überraschungen. Wer als erste Überraschung das Osternest entdeckte, konnte gleich eine zweite Überraschung erleben, man trat im eigenen Vorzelt wahrscheinlich knöcheltief ins Wasser. Denn nachts hatte es gegossen, was der Himmel hergab. Jetzt stellte sich heraus, dass die scheinbar besten Stellplätze  nicht in jedem Fall so gut waren, wie angenommen. Wer Lust hatte, konnte nachmittags die in den dreissiger Jahren entstandene Maginot-Linie mit  ihren Bunker- und Verteidigungsanlagen besichtigen. Abends gab es gegrillte Steaks. Leider war zu diesem Zeitpunkt das Bier schon alle. Verdurstet ist trotzdem niemand. Wilfried, der zusammen mit Manfred das Grillen übernommen hatte, bemerkte noch trocken: "Heute, bei den Steaks, fragt wohl keiner welches die roten und welches die weissen Würste sind."

Ja und dann kam mit dem Ostermontag, für die meisten von uns auch leider schon wieder der Abreisetag. Das Wetter hatte sich dem  Anlass angepasst und wehte uns, nach einem üppigen gemeinsamen Mittagessen (Schlachtplatte mit Sauerkraut), mit steifer Brise und Regenschauern nach Hause. Ein, vom Wetter abgesehen, rundum gelungener Saisonauftakt war leider viel zu schnell zu Ende gegangen. Aber . . . die Saison hatte ja erst angefangen und man konnte voller Erwartung auf das nächste Camp in den Weinbergen bei Lorch am Rhein blicken.

Chronist Erich